HRE: Flowers will 3 Euro pro Aktie – Spekulationen über Risiken

Bei der geplanten Verstaatlichung der Hypo Real Estate (HRE) liegt eine Einigung zwischen dem Bund und dem größten Einzelaktionär offenbar in weiter Ferne. Christopher Flowers, der über die Gesellschaften J.C. Flowers und Grove International Partners rd. 24 % der Anteile kontrolliert, fordert 3 Euro pro Aktie als Entschädigung. Der aktuelle Kurs beträgt rd. 1,65 Euro. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ argumentiert Flowers, der Preis solle sich an dem Kurs orientieren, der vor dem Aufkommen der Verstaatlichungsgerüchte gegolten habe. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück äußerte sich gegenüber Reuters reserviert zu Flowers‘ Preisvorstellungen. Wenn allen Aktionären dieser Preis bezahlt werde, sei die Differenz zur aktuellen Börsenkapitalisierung der Bank zu groß. Die entstehenden Kosten seien dem Steuerzahler nicht zuzumuten. Über das wahre Ausmaß der Schieflage des Immobilienfinanzierers herrscht unterdessen weiter Unklarheit. Das „Handelsblatt“ berichtet, die Kernkapitalquote könne ohne weitere Kapitalzufuhr unter die regulatorische Mindestgrenze von 4 % auf nur noch 3,55 % fallen. Für Aufregung sorgte vor allem aber ein Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, der auf außerbilanzielle Derivatepositionen der Bank in Höhe von 1 Billion Euro hinweist. Die HRE hat den Bericht als irreführend zurückgewiesen: Die Derivate seien zum Marktwert in der Bilanz berücksichtigt und dienten zudem zur Absicherung von Geschäften. Sie stellten keine zusätzlichen Risiken dar.

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