IW Köln: Tatsächliche Wohnungsmieten bis 17 % über Mietspiegel

Mietspiegel liefern nach Einschätzung des IW Köln kein realistisches Bild von den tatsächlichen Marktpreisen. So lagen die durchschnittlichen Marktmieten für Wohnungen im 1. Quartal in Berlin rd. 17 % und in Hamburg rd. 15 % über den durchschnittlichen ortsüblichen Vergleichsmieten. In München, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Köln betrug die Diskrepanz 11 bis 12 %. Das Problem sei nicht nur, dass die Mietspiegel lediglich alle zwei Jahre erstellt werden und sich somit in dynamischen Märkten große Abweichungen ergeben, sondern auch, dass die Datenlage selbst bei qualifizierten Mietspiegeln „mager“ sei: In Berlin etwa stützen sich diese auf 9.000 Interviews – bei 1,35 Mio. freifinanzierten Mietwohnungen. Das IW Köln hält das Problem aber für leicht lösbar, weil die meisten Wohnungen mittlerweile über Immobilienportale inseriert werden. Deren Angebotsdaten könnten durch eine verpflichtende Benachrichtigung über den Abschluss von Mietverträgen durch Mieter und Vermieter ergänzt werden. Dieser Auskunftspflicht könnten die Vertragsparteien mit wenigen Klicks nachkommen.

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