Die Adler-Abwicklung kann beginnen

Mit der gerichtlichen Billigung ihres Rekapitalisierungsplans hat die Adler Group ihr Ticket zur eigenen Abwicklung gelöst. Eine schnelle Insolvenz ist vermieden, das Ende nicht. Wie die Abwicklung verlaufen könnte, legten Unternehmensberater von Boston Consulting dem High Court in London dar; das "Handelsblatt" berichtet aus dem Gutachten. Wohneinheiten und Bauprojekte sollen verkauft und das Personal ab Juni 2023 drastisch abgebaut werden. Bis zum 4. Quartal 2024 will Adler 4,5 Mrd. Euro durch den Verkauf von Immobilien erlösen – und damit sukzessive Gläubiger bedienen. Eine solche Kalkulation, die zumindest eine Rückzahlung von Teilen der Adler-Schulden ins Wahrscheinliche rückt, dürfte bei der Urteilsfindung ein gewichtiger Faktor gewesen sein; eine schriftliche Begründung liegt noch nicht vor. 2025 und 2026 könnten die letzten 10.000 Adler-Wohnungen verkauft, 2027 kein Personal mehr beschäftigt werden. Offen bleibt: Wer wird Adlers Wirtschaftsprüfer und wer kauft ihre Immobilien, inklusive Bauruinen wie den Steglitzer Kreisel?

TD Morning News abonnieren

Melden Sie sich für die TD Morning News an und erhalten Sie täglich einen kostenlosen  Auszug aus unseren Branchennachrichten.