Volumen notleidender Gewerbekredite um über 50 % gestiegen

In der gewerblichen Immobilienfinanzierung in Deutschland ist das Volumen notleidender Kredite binnen zwölf Monaten um über die Hälfte gestiegen: Laut einer kürzlich veröffentlichten Auswertung der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) belief es sich zum Stichtag September 2023 auf 9,7 Mrd. Euro, gegenüber 6,2 Mrd. Euro im September 2022. Vor allem makroökonomische Einflussfaktoren machen eine weitere Zunahme wahrscheinlich, schreibt PwC in einer Analyse zu Non Performing Loans (NPL). Ausfallgefährdet seien insbesondere variabel verzinste Kredite und auslaufende Zinsbindungen. Unter den Assetklassen sind vor allem Büroimmobilien betroffen; eine 2023 veröffentlichte PwC-Studie legte bereits offen, dass etwa die Hälfte der angemieteten Büroflächen in Deutschland nicht belegt sind. Eine Verkaufswelle von Kreditportfolios in den Ausmaßen, die nach der großen Finanzkrise erreicht wurde, erwartet PwC aber nicht, da die Beleihungsausläufe heute meist niedriger sind und daher insbesondere vorrangig besicherte Finanzierer noch nicht gezwungen sind, ihre Kredite zu verwerten. Ein Blick in die Krisenjahre 2007/2008 zeigt auch, dass das NPL-Volumen mit zeitlicher Verzögerung reagiert: Es stieg erst 2012 bis 2014 stark an.

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