Finanzkrise: Eurohypo-Chef kritisiert „Wettlauf um immer höhere Renditen“

Bernd Knobloch, der Ende September aus seinem Amt scheidende Vorstandsvorsitzende der Eurohypo AG, hat im Zusammenhang mit der internationalen Kapitalmarktkrise deutliche Kritik an einem unreflektierten Shareholder-Value-Ansatz im Weltfinanzsystem geübt. Renditeforderungen von 20, 25 oder mehr Prozent gehörten auf den Prüfstand, erklärte Knobloch in einem Vortrag auf dem Colloqium des Center for Financial Studies (CFS) in Frankfurt. Zwar sei es legitim, dass Kapitaleigner eine angemessene Verzinsung für ihr Kapital forderten, doch stelle sich die Frage, ob der Run auf immer höhere Returns wirklich sinnvoll sei. „Am Ende schwächt er das Unternehmen, das diese Zahlen erreichen muss“, so Knobloch. Denn in Zeiten niedriger Zinsen ließen sich so hohe und immer höhere Renditen nur erwirtschaften, „wenn man höhere Risiken eingeht“.

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